Samstag, 15. Januar 2022

Geistenbeck fehlte in Angermund die Überzeugung.

 TV Angermund – TV Geistenbeck 29:27 (13:11)

Eigentlich hätte der TV Geistenbeck nach dem siegreichen Auftritt gegen Unitas Haan unter Woche mit breiter Brust nach Angermund fahren können. Auch durfte das Team nach Analyse des Gegners das Tabellenschlusslicht nicht auf die leichte Schulter genommen haben.

Doch in der Nachbetrachtung dieses Spiels muss man festhalten, dass dem TVG irgendwie die Überzeugung für einen weiteren Sieg gefehlt hat – andere würden von einem gebrauchten Tag sprechen…

Nach 19 Minuten schien Geistenbeck sich absetzen zu können. Robin Hettrich (4) erzielte per Siebenmeterstrafwurf das 7:9. Aber auch schon bis dato haderte der TVG mit seinem unsauberen Angriffsspiel und zahlreichen ausgelassenen klaren Tormöglichkeiten. Grund dafür war u.a. Matthias Jakubiak im Tor der Angermunder, der erstmalig in dieser Saison spielte. Der großgewachsene Keeper erwischte nach seiner monatelangen Knieverletzung einen wirklich guten Tag. Beflügelt durch die Paraden von Jakubiak kam die Mannschaft von Trainer Ralf Knigge immer besser ins Spiel und drehte den Rückstand bis zur eigenen 13:11 Pausenführung.

„Noch nichts passiert“, war die Devise in der Pause. Geistenbeck nahm sich vor, in der 2. Halbzeit wieder besseren Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Doch in den ersten 10 Minuten lief man weiterhin dem Rückstand hinterher. Fehlwürfe, Fehlanspiele oder falsche Entscheidungen wechselten sich ab, obwohl Angermund der TVG Defensive noch zahlreiche Bälle in die Hände spielte. Angermund spürte jetzt seine Chance und legte zwischen der 39. und 51. Spielminute die Weichen für den 2. Saisonsieg in Folge. Von 15:13 zog der TVA auf 24:17 davon. 7-Tore-Rückstand - es ging irgendwie nichts beim TVG. Zu allem Überfluss musste auch noch Timo Hüpperling (6) mit Verletzung raus. In den letzten Spielminuten betrieb Geistenbeck Ergebniskosmetik, steckte nicht auf und verkürzte 75 Sekunden vor Spielende sogar nochmals relativ aussichtsreich auf 27:25. Doch auch die risikoreiche offene Manndeckung brachte an diesem Abend zwar nochmals einfache Tore, aber nicht mehr die Wende – der TV Angermund gewann verdient mit 29:27 und ist noch lange nicht abgestiegen.

Fazit: Der TV Geistenbeck ist in der Oberliga noch nicht soweit mit einer 80% Leistung ein Spiel gewinnen zu können. Es fehlte diesmal dem Kollektiv auch ein/DER Spieler, welcher sein Team so richtig mitreißen konnte – ein gebrauchter Tag eben.

Es spielten und trafen:  Nordmann, Lausberg – Hüpperling (6), Schimanski, Hettrich, A. Meißner (je 4), Bautz, D. Meißner (je 3), Meschkorudni (2), Krücken (1), Schumacher, Hermanns, De la Vega

Nächste Woche steht das Duell gegen den Aufstiegskandidaten Borussia Mönchengladbach an. Ein Duell „David gegen „Goliath", wenn man alleine die finanziellen Möglichkeiten beider Vereine anschaut. Dennoch hofft unser TVG auf eine volle "Hölle Mülfort" (natürlich unter den Corona-Vorgaben) und auf Derbystimmung. Anders als in Angermund wird unsere Mannschaft dann nicht die Favoritenrolle einnehmen…