„Niemals geht man so ganz“ möchte man ihnen jetzt schon zurufen, obwohl sie noch gar nicht richtig verabschiedet worden sind…. – dies wird nämlich erst am Sonntag vor dem Pokalendspiel passieren.
Unser Oberliga-Team verabschiedet im Rahmen der Kreispokalendrunde am Wochenende in Mülfort drei liebgewonnene und bis dato immens wichtige Spieler in den vorläufigen (?), zwischenzeitlichen (?) aber mit Sicherheit etwas verfrühten Handballruhestand.
Linksaußen Philipp
Schütte hatte bereits vor der Spielzeit angekündigt, aus privaten und
beruflichen Gründen kürzer treten zu wollen und fungierte als Stand-by-Spieler
für die Erste und phasenweise auch Zweite des TVG. Als Athletik-Coach
unterstützte er bereits jahrelang Trainer Tommy Laßeur und war mit dafür
verantwortlich, dass unser Oberliga-Team körperlich so fit auf der Platte
stand. Philipp wechselte im Jahr 2014 nach dem TVG Aufstieg in die Verbandsliga
vom Neusser HV zum TV Geistenbeck und hat im Team durch seine Persönlichkeit ein
überragendes Standing. Seine Heber von der Außenposition trieben zwar dem
Trainer oftmals Schweißperlen auf die Stirn – waren aber irgendwie zumeist
drin…
„Schütte“, wie er von allen nur gerufen wird, passte mit seinem temporeichen
und kampbetontem Spiel perfekt ins Team des TVG. Durch seine persönlichen Kontakte
„lockte“ er noch weitere Spieler aus dem Neusser Umfeld zum TVG (z.B. Krücken,
Crews, Schmidt und Murawski). Mit nun 32 Jahren möchte er seine Handballschuhe
an den Nagel hängen und sich um seine junge Familie kümmern. Sein Versprechen
besteht jedoch, dass er beim Thema Fitness dem TVG auch weiterhin helfen
möchte.
Der zweite schmerzliche Abgang ist Nicolas De la Vega Guerra (26 Jahre), der schnell in
Geistenbeck den Spitznamen „Diego“ erhielt. Der Rückraumspieler wechselte 2018 vom
Nachbarclub Rheydter SV nach Geistenbeck, als bei seinem Heimatverein leider
die Lichter ausgingen. Mit Geistenbeck stieg Nico in die Oberliga auf und holte
einige Pokale, obwohl er sich mit seiner bescheidenen und eher ruhigen Art nie
in den Vordergrund drängte – gehört im Team halt immer zu den „lieben“ Jungs.
Doch auf dem Platz legte er sein eigentliches Wesen schnell ab und brachte sich
in Offensive und Defensive kämpferisch voll für seine Mannschaft ein. Seine
wuchtigen Distanzwürfe überraschten teilweise selbst seine Mitspieler. Legendär
seine Mimik bei Siegerfotos – cool und ohne jegliches Lächeln. „Diego“ wird als
Mr. Zuverlässig auf jeden Fall im Rückraum des TVG eine große Lücke reißen –
weniger jedoch im „Team Jung“ beim Fußball. Begründung für seine Auszeit? Studium
und berufliche Perspektive gehen derzeit vor. Durch seinen Umzug nach Aachen
kann er nicht mehr regelmäßig unter der Woche nach Rheydt kommen und tritt
(erst einmal) in Sachen Handball wesentlich kürzer. Sein Pass bleibt jedoch
definitiv beim TV Geistenbeck – wer weiß was sich daraus irgendwann wieder entwickelt…
Timo Bautz
spielt immer!
Der bullige Kreisläufer und Innenblockspieler ist seit 2014 eines „der“
Gesichter des TV Geistenbeck – und das lag nicht nur am dunklen Bart…. Timo
wechselte ebenfalls 2014 vom Landesligisten HSV Rheydt nach Geistenbeck und
wollte hier (nur noch) am Kreis spielen, was ihm bei seinen vorherigen
Stationen eher vergönnt blieb. Diese Position lag ihm jedoch so gut, dass er
nach einer tollen Entwicklung nur zwei Spielzeiten später bereits vom Regionalligisten
Borussia Mönchengladbach weggeholt wurde. Zwei Klassen höher kam jedoch schnell
Heimweh auf und 2018 entschied er sich auf Anraten seines Opas zur Rückkehr zum
TV Geistenbeck, wo er anschließend eine noch bedeutendere Rolle im Team einnahm.
Auf ihn wurde das Offensivspiel zugeschnitten, mit ihm wurde die Abwehr dicht
gehalten. Keiner hatte in der Aufstiegssaison in Richtung Oberliga so viele
Spielanteile wie Timo Bautz, der ein toller und lustiger Typ mit sehr hohem
Geselligkeitsfaktor ist – zahlreiche Mannschaftsabende wurden in seinem Garten
ausgetragen. Sportlich und menschlich demzufolge auch ein ganz, ganz herber
Verlust.
„Ganz oder gar nicht“ wolle er Mannschaftssport betreiben – was aufgrund seiner
beruflichen Veränderung in naher Zukunft schwieriger werden wird. Ein Timo
Bautz macht halt keine halben Sachen und entschied sich mit 31 Jahren zum Rückzug
aus dem Handballsport – in Richtung „Strongman“-Kraftsport soll es evtl. gehen.
Timo schmeißt dann keine Bälle mehr, sondern LKW-Reifen oder Baumstämme und das
feste…
Der TV Geistenbeck - speziell Mannschaft und Trainer der
Ersten – möchten sich ganz herzlich bei den drei Jungs für das Geleistete im
Verein bedanken. Für die Zukunft wünschen wir Euch privat, gesundheitlich und
beruflich alles Gute! Bleibt uns bitte positiv gewogen.
„Niemals geht man so ganz…“ – wir werden Euch vermissen!
Euer Team / Euer TV Geistenbeck