Neusser HV – TV Geistenbeck 37:36 (18:20)
Der TV Geistenbeck verliert leider das letzte Hinrundenspiel bei Tabellenschlusslicht Neusser HV durch einen späten Treffer auf das leere Tor. Über 60 Minuten schaffte es der TVG leider überhaupt nicht, seine Defensive dicht zu bekommen. Der gesperrte Yannek Wagenblast fehlte im Innenblock und ansonsten braucht man bei 37 Gegentoren nicht weit nach der Ursache für die Niederlage zu suchen.
Das Spiel begann überhaupt nicht nach dem Geschmack der Gäste, denn Neuss legte früh durch druckvolles Spiel ein 4:1 vor. Zu allem Übel humpelte Spielmacher Nico Reinartz bereits nach 2 Minuten mit einer Adduktoren-Verletzung vom Platz und fehlte Geistenbeck fortan. Doch die Maßnahme, NHV Shooter David Jurisic (9) in kurze Manndeckung zu nehmen fruchtete in der Folgezeit, denn der TVG kam durch einfache Ballgewinne zum 6:5 Anschlusstreffer (9. Minute) und glich in der 22. Minute beim 13:13 erstmalig aus. Jetzt lief es besser für den Tabellendritten, denn kurz vor dem Seitenwechsel erzielte Vincent Schimanski (8) das 16:19 für sein Team und der gute Alexander Meißner (4) legte von Rechtsaußen das 17:20 nach. Mit einem torreichen 18:20 ging es in die Pause.
Der NHV, der auf Rückraumspieler Tim Dicks verzichten musste, hatte neben Jurisic noch zwei Trümpfe im Ärmel. Die „jungen Wilden“ Aaron Rothkopf (7) und vor allem Nils Hufnagel (10 / Jahrgang 2006) auf der Mitte nutzten die Räume, die durch die Manndeckung entstanden. Leider „streute“ der beste Torschütze der Liga David Jurisic (Schnitt knapp 10 Treffer pro Spiel) auch immer mal wieder einen Treffer ein – so traf der Linkshänder und ehemalige kroatischer Juniorennationalspieler u.a. zum 23:23 (38. Minute), obwohl der TVG bis dato mit bis zu 3 Toren geführt hatte. Der individuellen Stärke des Geistenbecker Rückraums war es zu verdanken, dass der TVG trotz weiterhin sehr hoher Gegentorquote nach dem 28:28 in der 51. Minute auf +3 zum 29:32 erhöhen konnte. Vor allem Timo Hüpperling (8 / Foto) übernahm in dieser Phase Verantwortung für sein Team und erzielte wichtige Tore. Hüpperlings letztes Tor führt in der 54. Minute zur 32:34 Führung, doch Neuss ließ sich einfach nicht abschütteln. Mit einem 4:1 Lauf drehte der Gastgeber im Hammfeld entschlossen die Begegnung zum 36:35 – die Geistenbecker Deckung konnte dies kollektiv nicht verhindern. Nach Auszeit 30 Sekunden vor Schluss ging der TVG nun volles Risiko, brachte den 7. Feldspieler und wurde durch den 36:36 Ausgleichstreffer durch Schimanski 15 Sekunden vor Schluss belohnt. Doch Neuss hatte seinen David Jurisic, der 4 der letzten 5 Tore für seine Farben erzielte und nach schneller Mitte und einem weiten Wurf auf das leere TVG-Tor den vielumjubelten 37:36 Siegtreffer für den NHV erzielen konnte. Geistenbeck hatte leider den letzten Wechsel nicht hinbekommen – sinnbildlich für den gesamten Defensivauftritt an diesem Abend.
Fazit: Es lag sicherlich nicht an Einstellung und Engagement des TVG, dass es in Neuss leider nicht zu einem Punktgewinn reichte. Vielmehr muss man anerkennen, dass der Neusser HV alles andere als ein Abstiegskandidat spielte und sicherlich im Kampf um den Klassenerhalt mit solchen Leistungen noch lange nicht abgeschrieben werden darf. Geistenbeck darf sich ärgern, dass man diesmal fast 10 Treffer mehr als die durchschnittlichen 26 Gegentore der bisherigen 12 Spiele der Hinrunde „eingeschenkt“ bekam.
Es spielten und trafen für den TVG: Nordmann, Lausberg – Hüpperling, Schimanski (je 8), Geraedts (7), D. Meißner (6), A. Meißner (4), Lüttke (3), Leistner, Schumacher, Pöstges, Reinartz, Flock
Zum letzten Spiel des Jahres und gleichzeitigem Rückrundenauftakt geht es am Samstag, 16.12.2023 / 17 Uhr zum Aufstiegskandidaten nach Mettmann. Die Mettmänner deklassierten an diesem Wochenende im Derby TB Wülfrath mit einem deutlichen 38:18. Im Hinspiel gelang Geistenbeck ein Unentschieden – kann der TVG vor seiner internen Weihnachtsfeier diesmal erneut punkten?